Seit etwa 15 Jahren sind Podcasts (Zusammensetzung aus „Broadcast“ und „iPod“) Teil unserer Medienlandschaft. Das Format, welches maßgeblich durch den damals erschienenen iPod populär wurde, ist heute für viele nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken und ist über vielfältige Plattformen abrufbar.

Thematisch bieten Podcasts eine große Bandbreite, sei es Wissensvermittlung, Nachrichtenübertragung, Unterhaltung, Literatur, Gesellschaft, Politik, Technik, Musik, Comedy, Kultur oder Sport, um nur einen Teil zu nennen. Zu den Formaten großer, bekannter Redaktionen gesellen sich seit Jahren schon zunehmend private Produktionen von Podcasts, welche die Fülle an Themen erweitern und auch Nischeninteressen vertreten. Meist von Einzelpersonen oder kleinen Gruppen gestaltet, findet man hier Sendungen mit persönlicher Note, die den Charakter von gemütlichen Gesprächen im Freundeskreis auf der Couch vermitteln können.

Lange Zeit war die Produktion von Podcasts in Deutschland eher von weißen Menschen dominiert. In den letzten Jahren erschienen jedoch immer mehr Podcasts, die der Szene und ihren Inhalten zu mehr Diversität verhelfen. Podcasts von Menschen mit Migrationsgeschichte unterscheiden sich grundsätzlich nicht sehr von anderen Podcasts und sollten auch nicht auf die Migrationsgeschichte Ihrer Produzenten reduziert werden. Jedoch schaffen sie durch ihre Diversity (die uns in der Redaktionsebene der deutschen Medienlandschaft eindeutig fehlt[1]) wichtige Identifikationsmöglichkeiten und Safe Spaces für verschiedene Communities. Das haben auch die Gründerinnen des Podcasts „Riceandshine“, Minh Thu Tran und Vanessa Vu, in einer kleinen Umfrage[2], die sie mit anderen Podcaster*innen durchgeführt haben, herausgefunden. Für viele von ihnen war ein Beweggrund für den eigenen Podcast die fehlende Repräsentation, die sie nun ihren Zuhörern bieten können. Man darf aber in keinem Fall davon ausgehen, dass sich diese Podcasts nur um herkunftsbezogene oder identitäre Themen drehen. Sicher finden sie dort auch Gehör, jedoch steht laut der Umfrage für viele der Macher*innen das Empowerment mit an erster Stelle. Kombiniert mit einem oft humorvollen Zugang, diversen interessanten Gäst*innen, persönlichen Geschichten und einem angenehm lockeren Umgang mit Mehrsprachigkeit kann sich in dieser Podcast-Community jeder wiederfinden, egal welche kulturellen, identitären oder auch sexuellen Hintergründe man mitbringt.

Einen Einblick in die Vielzahl dieser Podcasts möchten wir euch an dieser Stelle vorstellen. Wir haben 23 dieser Podcasts hier für Euch zusammengestellt: „Diversity in der Podcastszene: Empowerment, Safe Spaces und Repräsentation“

Klickt Euch durch die Liste (Podcasts im jeweiligen Namen verlinkt), teilt die Podcasts mit Euren Mitmenschen und schafft offene Ohren für die vielen diversen Stimmen und ihre Themen.


[1] Siehe: Neue deutsche Medienmacher*innen: „Viel Wille, kein Weg. Diversity im deutschen Journalismus“, 2020. Zu finden hier: www.neuemedienmacher.de/diversity-im-journalismus-bericht/

[2] Die Inhalte der Umfrage wurden im Rahmen von Subscribe10 vorgestellt: https://www.youtube.com/watch?v=bJArp5Ojxss