Wir leben in einer Migrationsgesellschaft. Die Einleitung von dem Herausgeber Herrn Albert Scharenberg in dem Buch „Der lange Marsch der Migration“ aus dem Verlag der Rosa Luxemburg Stiftung macht dies deutlich. Deutschland hat unterschiedliche Einwanderungswellen erlebt. Von den Hugenotten über die GastarbeiterInnen bis zu den neu zugewanderten Menschen ab 2014 bis heute. Trotzdem wird immer noch über die multikulturelle Gesellschaft in Deutschland kontrovers diskutiert. Die Vielfalt in der Bevölkerung wird von vielen BürgerInnen nicht gesehen oder akzeptiert.
Das Buch behandelt den Beginn migrantischer Selbstorganisationen ab den 1960er Jahren in Deutschland. Die Aufsätze in dem Buch werfen einen Blick auf die Selbstorganisationen von unterschiedlichen Einwanderergruppen.
Die Selbstorganisation war für Migrantinnen und Migranten in einem fremden Land sehr schwierig. Die Zustände in Deutschland (Rassismus/Postnazismus) in den 1960er Jahren haben die Menschen dazu motiviert, sich mit dem Thema der Migrantenselbstorganisation zu beschäftigen. Neben der Selbsthilfe waren die Heimatverbundenheit und unternehmerischen Aktivitäten sehr wichtige Themen bei der Selbstorganisation.
Die Zeit der GastarbeiterInnen spielt hier eine zentrale Rolle. Die GastarbeiterInnen wurden in 1950er und 1960er Jahren aus wirtschaftlichen Gründen angeworben. Die Bundesrepublik ging davon aus, dass die Menschen – nach einem kurzen Aufenthalt – wieder in ihre Heimatländer zurückkehren. Nachdem Anwerbestopp kamen viele im Rahmen des Familiennachzugs nach Deutschland. Die Situation ausländischer Arbeitskräfte in der Zeit war prekär. Die Menschen wurden wirtschaftlich als Arbeitskräfte gebraucht und schnell in die Betriebe integriert, während sie von der Gesellschaft und Politik ausgegrenzt wurden.
Die Aufsätze in dem Buch beschreiben die Situation der migrantischen Selbstorganisationen von Menschen aus Italien, der Türkei, Kurdistan, Portugal, Griechenland, Vietnam und Schwarzen Menschen ab den 1960er Jahren bis zum Teil in die Gegenwart.
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