Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste hat bereits 2014 eine Publikation herausgebracht, in der 11 Menschen unterschiedlicher Herkunft in kurzen Essays ihre Geschichte erzählen. Menschen verschiedener Generationen, mit eigener oder familiärer Zuwanderungsgeschichte beschreiben eine Vielfalt individueller Biografien in der Einwanderungsgesellschaft. Bei vielen ergibt sich aus der eigenen Geschichte persönliches Engagement für ein gleichberechtigtes Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Religion und Kultur.
Viele Autor*innen engagieren sich in der Unterstützung von Migrant*innen, wobei es nicht nur um organisatorische Dinge geht, sondern vor allem um Menschlichkeit und Anerkennung. Vielfach geht es um Empowerment, die Selbstermächtigung von Migrant*innen, nicht um Probleme zu diskutieren, sondern um Wege aufzuzeigen, selbstbestimmt Entscheidungen treffen zu können. Robert Katianda hat den Traum „… dass das Sprechen über Migranten und Migrantinnen ersetzt wird durch das Sprechen von Migranten und Migrantinnen für sich selbst.“
Das Leben in der Einwanderungsgesellschaft wird von den 11 Autor*innen auf sehr persönliche Art und Weise beschrieben. Begriffe wie „Integration“ oder „Migrationshintergrund“ werden ganz unterschiedlich bewertet und in mehreren Essays diskutiert.
Bei aller Verschiedenheit und Individualität der einzelnen Lebensgeschichten zeigen sich aber vor allem Gemeinsamkeiten. So schreibt Sezen Tatlıcı „Otto Normal und Osman Normal haben dieselben Probleme und Wünsche…“
Diese etwa hundertseitige Publikation ist eine interessante Lektüre, deren lebensnahe Geschichten bewegen und Inspiration sein können, sie ist kostenlos bei Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e.V. zu bestellen oder hier als pdf-Download erhältlich.