Am 22.10.2021 veranstaltete das IQ Teilprojekt „SOUVERÄN – migrantische Selbstorganisation zur beruflichen Integration“ in Kooperation mit dem Projekt „Schleswig-Holstein spricht…“ von AWO Interkulturell eine Dialogveranstaltung für Frauen verschiedener Herkunft und unterschiedlichen Alters. Unterstützt wurden die Projekte dabei vor Ort von den Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Dithmarschen und der Stadt Heide, von der Koordinierungsstelle für Integration und Teilhabe des Kreises Dithmarschen, dem Diakonischen Werk Dithmarschen, der Volkshochschule Heide sowie von Frauen helfen Frauen e.V. Dithmarschen.

Insgesamt 37 Frauen trafen sich im Bürgerhaus Heide zu einem Austausch im Speed-Dating Format. Die zu Beginn ungewohnte Situation des spontanen Dialogs, angeregt durch verschiedene Fragestellungen zu Stationen ihrer Lebenswege, erwies sich spätestens nach dem zweiten Wechsel der Gesprächspartnerinnen als eine spannende Möglichkeit des ersten Kennenlernens. Niedrigschwellige Themenblöcke wie „Kindheit und Aufwachsen“ oder „Beruf und Arbeit“ füllten die 10-minütigen Gesprächsrunden mit angeregten Dialogen. Die Partnerinnen tauschten sich aber auch über abstraktere Themen wie „Orte und Heimat“ oder „Das Wichtigste im Leben“ aus.

Die vielen verschiedenen Muttersprachen waren dabei kein großes Hindernis, die Teilnehmerinnen unterstützen sich tatkräftig untereinander und schlossen sich teilweise spontan für eine Gesprächsrunde zu kleinen Gruppen zusammen, um sich sprachlich zu unterstützen.

Die Resonanz der Teilnehmerinnen war durchweg positiv, besonders wertgeschätzt wurde die Methode, auf der die Veranstaltung aufbaute: Das Speed-Dating-Format bot eine niedrigschwellige Gelegenheit zur Kontaktaufnahme mit völlig fremden Menschen durch die einerseits lebensnahen Gesprächsthemen und den andererseits strukturierten Rahmen, der durch die einzelnen Gesprächsrunden und den stetigen Wechsel der Dialogpartnerinnen vorgegeben wurde. Auch wenn es anfangs Überwindung kostete, ins Gespräch zu kommen, wurde doch schnell deutlich, dass die Motivationen der Teilnehmerinnen ähnlich waren: mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, sich auf neue Erfahrungen einzulassen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu entdecken und das durch die Pandemie reduzierte soziale Miteinander wieder aufleben zu lassen.

Von verschiedenen Seiten wurde auf Schwierigkeiten in der Vergangenheit hingewiesen, Menschen in einem ländlichen Raum wie Dithmarschen miteinander ins Gespräch zu bringen. Das habe die Veranstaltung „Lebenswege treffen sich – Interkulturelle Frauendialoge“ auf eine neue und erfolgreiche Art und Weise geschafft, bestätigten die Teilnehmerinnen. Dem Wunsch nach Folgeveranstaltungen zu weiteren Themen sowie nach Interkulturellen Dialogen für Männer möchten wir in Zukunft gerne nachkommen. Auch eine Ausweitung der Veranstaltung auf andere Kreise und Städte wäre wünschenswert.